Kirchliche Trauung Hochzeit Mobydisc Blog
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Beim Wort Hochzeit sehen fast alle dasselbe Bild vor Augen: die kirchliche Trauung. Vom Einzug der Braut,  Jawort und Kuss vor dem Altar, den versammelten Liebsten und dem gemeinsamen Auszug als offizielles Paar träumen viele Christen schon seit Kindertagen. Die Details, Voraussetzungen und Wissenswertes zur kirchlichen Trauung haben wir hier für euch zusammengetragen.


Die Bedeutung der Trauung

Die Heirat bedeutet im katholischen und evangelischen Sinne nicht dasselbe. Die katholische Kirche sieht die Ehe als Sakrament, das erst durch die Trauung durch den Pfarrer vor Gott geschlossen ist. Deswegen gibt es den Spruch "Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau" auch nur von einem katholischen Pfarrer zu hören.

Luther sah die Ehe als eine weltliche Angelegenheit an, weswegen die Trauung im evangelischen Sinne nicht das eigentliche Schließen einer Verbindung ist, sondern eine Bitte um Gottes Segen für eine bereits geschlossene Ehe ist.


Anmeldung und Vorbereitung

Die erste Anmeldung zur Trauung muss immer bei dem Pfarrer eurer Gemeinde stattfinden, auch, wenn ihr an einem anderen Ort oder von einem anderen Pfarrer getraut werden wollt. 

In Deutschland ist die kirchliche Trauung nur dann möglich, wenn ihr vorher standesamtlich getraut wurdet, also müsst ihr während eurer kirchlichen Anmeldung schon beim Standesamt angemeldet sein und am Tag der kirchlichen Trauung eure standesamtliche Heiratsurkunde vorweisen. Für die Kirche benötigt ihr außerdem Personalausweis, einen nicht über sechs Monate alten Taufschein, einen Nachweis der Firmung bzw. Konfirmation und einen Beweis, dass ihr ledig seid (einen Ledigennachweis erhaltet ihr von eurem Einwohnermeldeamt). Mit eurem Pfarrer zusammen werdet ihr dann ein Ehevorbereitungsprotokoll ausfüllen.

Bei der katholischen Kirche sind zusätzlich zwei Trauzeugen Pflicht, bei der evangelischen optional.


Komplett kostenlos ist die kirchliche Trauung übrigens auch nicht - der Pfarrer verlangt zwar keine Bezahlung, dafür ist es aber Standard, den Organisten zu entlohnen und der Kirche eine Spende zukommen zu lassen. In manchen Fällen können auch Heiz- und Reinigungskosten auf euch zukommen, auch den Kirchenschmuck müsst ihr selber finanzieren.


Während der Vorbereitungszeit wird euer Pfarrer mit euch ein sogenanntes Trauungsgespräch führen. Keine Angst, darin gibt es keine Tests über eure Kirchentreue; es geht lediglich um Formalitäten und den Ablauf der Zeremonie: hier könnt ihr eure Wünsche für Lieder, Trausprüche, Einbindung von Freunden und Familie und den Einzug der Braut äußern. In diesem Gespräch habt ihr und der Geistige außerdem die Gelegenheit, euch gegenseitig kennenzulernen. So kann euer Pfarrer Zeremonie und Ansprache individuell auf euch abstimmen.


Ablauf der Trauung

Der Traugottesdienst beider Konfessionen folgt einem groben Schema, das sich nicht zu sehr voneinander unterscheidet.

Zuerst kommt die Eröffnung des Gottesdienst: Die Gäste versammeln sich in die Kirche und die Braut zieht unter Orgelmusik ein. Dabei kann sie entweder vom Bräutigam, von ihrem Vater oder einem anderen Brautführer begleitet werden. Der Pfarrer begrüßt die Versammelten und eröffnet den Gottesdienst mit einem Gebet (zB Kyrie Eleison, Psalme..) und einem Lied.

Danach liest er einen passenden Bibeltext und legt ihn aus - in protestantischen Kirchen (und optional in katholischen) hat sich das Paar einen Trauspruch aus der Bibel ausgesucht, den der Pfarrer auslegt und in seine Rede mit einbindet. Der Inhalt seiner Predigt wird im Traugespräch vorher abgesprochen.

Jetzt folgt der Höhepunkt der Trauung: Der Priester stellt die Traufrage. Hierbei kann entweder der Pfarrer das Paar nach ihrer Einwilligung fragen, woraufhin sie bejahen, oder die beiden sprechen ihre Trauerklärung selbst (optional kann man noch eine eigene Liebeserklärung ergänzen). Nach dem Treuegelöbnis kann das Paar noch freiwillige Symbolhandlung wie den Ringwechsel, das Entzünden der Hochzeitskerze und den Brautkuss einbinden. Dann folgt ein Trausegen und ein gemeinsam gesungenes Kirchenlied.

In der Abschlussphase des Gottesdienstes spricht der Pfarrer seine guten Wünsche und einen Schlusssegen über das Paar - auch Fürbitten der Gäste können hier eingebunden werden. Nach der Verabschiedung ziehen das Brautpaar, die Trauzeugen, Brautjungfern und eventuell Blumenkinder unter Auszugsmusik aus der Kirche.


Fotografieren ist in den Kirchen übrigens meistens erlaubt - es sollte aber nur einen Fotografen geben, der Abstand hält und diskret und ohne Blitz ablichtet. Der Altarbereich ist für ihn natürlich tabu.


Voraussetzungen

Die Kirchen erlauben nicht jedem, zu heiraten. Ihr müsst euch in einer heterosexuellen Beziehung befinden und einer von euch beiden muss der entsprechenden Konfession angehören - der andere kann Teil der anderen Konfession sein oder keiner Kirche angehören. Wenn ihr beide Kirchen bei eurer Trauung vertreten haben wollt, könnt ihr eine sogenannte ökumenische Trauung durchführen: das ist eine katholische Trauung, bei der ein evangelischer Pfarrer ist, oder eine evangelische Trauung, bei der ein katholischer Pfarrer anwesend ist. 

Bei einer katholischen Trauung darf kein Teil des Brautpaars bereits verheiratet gewesen sein, und bei beide müssen "vorbehaltslos, freiwillig und ohne Bedingungen" in die Ehe gehen - also nicht gezwungen sein.

Wenn ein Teil des Paares einer nicht-christlichen Religion angehört, ist eine kirchliche Trauung nicht möglich, dafür kann aber ein Gottesdienst anlässlich der Standesamtlichen Trauung gefeiert werden, der als Segenszeremonie fungiert.


Das war alles wichtige zum Thema kirchliche Trauung - denkt daran, dass nicht für jede Gemeinde die gleichen Vorschriften gelten. Einige Pfarrer interpretieren die Regeln anders als andere, weswegen es sich in jedem Falle lohnt, nachzufragen.

Viel Erfolg und alles Gute wünscht euch mobydisc!